Ausbildung Fortuna

Fortuna haben wir 1/2 Jährig auf Island gekauft und noch ein Jahr auf der Jungweide in ihrer Heimat gelassen, ehe wir sie nach Hamburg holten.

Wir kennen Sie also recht gut und lange. Auch haben wir viele Informationen über den Charakter Ihrer Eltern auf Island sowie ihres bisherigen

Lebens gesammelt.

Dieses Wissen über diese Basisinformationen hilft uns, bestimmte Verhaltensweisen oder Gesundheitsprobleme von Ihr zu verstehen.

Neben der Vorgeschichte ist aber auch eine kritische Betrachtung des Jungpferdes für das anstehende Training wichtig.

Wie zum Beispiel Charaktereigenschaften, Verhaltensweisen, ist sie eher ruhig und gelassen, oder ängstlich oder frech?

Welche Stellung hat sie in der Herde und wie verhält sich sich gegenüber Menschen.
Fortuna war ein kleines verschüchtertes Jungpferd, dass, wenn man sie ansprach, verlegen ihre Nase in den Wassereimer steckte und sehr beschäftigt tat.

Auf der Weide hielt sie uns gegenüber großen Abstand und war sehr vorsichtig im Umgang mit ihren neuen Artgenossen.

Unsere Tierärztin, die zur Impfung bei uns erscheinen wollte, haben wir absagen müssen, da Fortuna sich nicht hat einfangen lassen.

Ganz langsam hat sie Vertrauen zu uns gefasst, besonders zu Andreas.
Vom anfänglichen Weglaufen vor ihm ging die Entwicklung über „Ich lass mich von dir mitnehmen“, bis zum freudigen Entgegenlaufen auf der Weide.
Heute ruft sie uns schon zu, wenn sie uns von der Weide aus, aus dem Auto steigen sieht...
Ganz langsam haben wir ihr altersentsprechende Dinge beigebracht, die den Umgang mit uns erleichtern und stressfrei machen:

Als Jungpferd anfassen lassen, aufhalftern, anbinden, stillstehen und Hufe geben. Mit zunehmendem Alter haben wir das Pensum gesteigert:

Am Strick führen, mit dem Fellwechsel regelmäßiges putzen, so dass sie Berührungen als selbstverständlich und angenehm empfindet.

Die Belohnung mit Leckerlies haben wir dabei nicht zum Regelfall gemacht. Belohnungen gab es in Form von Kraueln und Kuscheln!
Heute ist sie ein regelrechtes „Kuschelmonster“!
Abgesehen haben wir von zu frühem und umfangreichem Training. Andreas musste aufpassen,

dass er konsequent kleine Frechheiten wie knabbern und schubsen sowie große Frechheiten wie einkreisen und abdrängen nicht zulässt...

Dies ist am Anfang nur bedingt gelungen, was einfach der Unerfahrenheit im Umgang mit Jungpferden geschuldet ist.

Die kleinen Anfangsfehler ließen sich aber bis jetzt recht problemlos beseitigen. So schön diese sehr enge Beziehung zwischen Fortuna und

Andreas auch ist, sie birgt immer die Gefahr, dass Fortuna vergisst, wer hier eigentlich der Chef ist... Leider vergisst Andreas das manchmal auch...
Heute ist unsere Fortuna eine junge Dame, die sehr selbst bewußt durchs Leben geht. In unserem Cremello-Zweiergespann ist sie eindeutig die Chefin.

Auf der Weide ist sie in der Rangordnung sehr weit oben, trotz der großen stämmigen Tinkerstuten in unserer gemischten Herde.
Das Schönste für uns bei ihr ist, dass sie ein tiefes Grundvertrauen zu uns hat, da sie nie schlechte Erfahrungen machen musste.

Sie lernt schnell und ist immer mit Freude dabei.

All diese Faktoren haben nun Einfluss auf die Ausbildung und legten den ersten Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Stand dieses Textes Juni 2014. Den aktuellen Stand ihrer Ausbildung seht Ihr nachfolgend.


Fortunas derzeitiger Ausbildungsweg bzw. Stand:

Januar 2016

Wir haben nun seit längerem keine weiteren Berichte über die Ausbildung von Fortuna und Kelda hier zum besten gegeben.
Dieses liegt aber nicht daran, dass wir nichts zur berichten hätten, sondern dieses im Eifer des gemeinsamen Lernens einfach unter gegangen ist.
Wir nehmen nach wie vor alle zwei Wochen Unterricht bei Stefanie.
Im Winter haben wir allerdings eine Pause auf Grund des winterlichen Wetters und der Kälte eingelegt.
Jetzt wird wieder vermehrt auf Bodenarbeit gesetzt, wenn dies die Verhältnisse auf dem Reitplatz zulassen.

Nachfolgend berichten wir also rückwirkend über die Erfolge der Ausbildung.


Oktober bis Dezember 2015

In den Wintermonaten greifen wir bei Fortuna verstärkt wieder auf die Bodenarbeit zurück,
was ihr jetzt besonders gut tut, auch arbeitet sie fleißig mit, da sie das Erlernte gut abrufen kann.


August und September 2015

Andreas geht auch mit Fortuna ins Gelände. Sie hat noch nicht ganz so viel Kondition wie unsere Kelda.
Im Gegensatz zu Kelda töltet sie im Gelände sehr gerne, allerdings nur kurze Abschnitte, weil ihr dann der Rhythmus und die Kraft abhanden kommen.
Bevor der Tölt nicht sauber und taktklar bleibt, lieber wieder traben.
Sie ist inzwischen recht geländesicher, nur bei Autos ist große Vorsicht geboten, die sind ihr noch immer unheimlich.
Aber auch dies werden wir in den Griff bekommen, schließlich geht sie inzwischen auch durch die größten Pfützen,
was vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen wäre.


Juni und Juli 2015

Auch mit Fortuna werden viele Handwechsel, Zirkel verkleinern und vergrößern geritten.
Wir arbeiten also an unserer Kommunikation mit ihr.
Es geht voran, wenn auch nicht so schnell wie bei Kelda. Aber sie ist ja auch noch jung.
Auch bei Fortuna verwenden wir jetzt das Baucher-Gebiss, was bei ihr eine deutliche Besserung ihrer Haltung bringt.


April und Mai 2015

Auch bei Fortuna haben wir die gleichen Lektionen wie bei Kelda erarbeitet.
Fortuna ist aber noch sehr jung und eine echte Herausforderung für uns alle.
Sie ist sehr stark und selbstbewusst und versucht sich aus schwierigen Übungen oft heraus zu mogeln.
Andreas hat aber mit Stefanie eine super Hilfe und Unterstützung.
Ein paar Berittstunden von Stefanie auf Fortuna haben beide schon voran gebracht.


Auch Christine geht oft mit Fortuna ins Dressurviereck.
Ihr sprudelnder Tölt und die noch nicht ganz gefundene Balance um sich selbst zu tragen, sind eine echte Herausforderung.
Der Dialog mit Fortuna besteht noch aus sehr viel Diskussionen und man muss sehr konsequent sein um ihren
Charme nicht zu erliegen. Sie sagt: "Ich will dir nicht zuhören" und "Das ist mir zu anstrengend".

Wir sind gehalten immer wieder freundlich anzufragen und sie für alles Gelungene überschwänglich zu loben.


Ende der Winterpause - März 2015

Unsere Winterpause fing nicht nur früher an als gedacht, sie endete auch später als geplant...
Sowohl unsere beiden Pferde als auch unsere Reitlehrerin verletzten sich immer wieder mehr oder minder schlimm, so dass wir erst Anfang März

wieder voll durchstarten konnten.
Wir fingen mit leichter Longierarbeit an um festzustellen, ob unsere Pferde das Erlernte über die Winterpause behalten oder wieder vergessen haben.
Das Ergebnis: Beide Pferde haben nichts vergessen und sind seit der ersten Bodenarbeit mit vollem Eifer dabei. Wir waren begeistert.


Fortuna ist nach einigen Übungen entspannter im Roundpen und wesentlich flotter und nicht mehr so schwerfällig unterwegs als noch vor der Pause.

Das mag sicher auch daran liegen, dass sie ein paar übergewichtige Kilo im Winter losgeworden ist,

aber sie ist im Allgemeinen viel trittsicherer geworden und reagiert sehr gut auf Kommandos.
Seit zwei Wochen ist Fortuna auch wieder unter dem Sattel und lernt nun die Kommandos vom Reiter und nicht mehr, wie bisher,

vom Longierer anzunehmen.
Der Longierer gibt jetzt "nur noch" unterstützende, körpersprachliche Hilfen vom Boden aus, wenn der Reiter nicht zum gewünschten Ergebnis kommt.
Der Ausbildungsabstand zu Kelda verrringert sich zusehends, wir sind gespannt auf die Zukunft.


Winterpause - November/Dezember 2014

Unserer angedachte, schöpferische, Winterpause begann leider früher als gedacht.

Kelda zog sich eine Zerrung in der Schulter, die inzwischen verheilt ist, zu, während Fortuna an einer Hufentzündung, bedingt durch

eingetretene Steine, laboriert.

Wir wären gerne einen Schritt weiter mit unseren beiden vor der Winterpause gekommen, aber manchmal macht einen das Verletzungspech einfach

einen Strich durch die Rechnung!

Kelda tut die Pause übrigens gut, sie wirkt sehr entspannt und ist exrem anhänglich geworden, während Fortuna völlig unausgelastet ist

und mehr Beschäftigung fordert.


Der erste Antraben - Oktober 2014


Gewöhnung ans Reitergewicht - Oktober 2014

Fortuna folgt Kelda mit großen Schritten bei der Ausbildung hinterher.

Die ersten Schritte im Roundpen mit Reitergewicht hat Fortuna mit bravour bestanden!

Aber was für ein Unterschied zwischen den beiden:

Keine Gleichgewichts Probleme bei Fortuna, wir hatten das Gefühl. dass sie Christines Gewicht gar nicht bemerkt hat.

Auch ist das "Sitzgefühl" auf Grund des fülligen Leibesumfangs ein anderes als bei Kelda...

Das wird sich nach der folgenden "Winterdiät" aber hoffentlich noch regulieren...


Das erste Aufsitzen - 12.September 2014

Auch bei Fortuna war es heute soweit.

Jónina, unsere Ausbilderin, saß heute das erste Mal auf Fortuna! Und, nein, auch diesmal haben wir keine Fotos :-(

Es geht also voran!

Fotos von weiteren Versuchen folgen!


Auftrensen und -satteln - 29.08.2014


Erste Bodenarbeit mit Kappzaum und Longe - 18.07.2014


Bilder aus den Jahren 2012 und 2013